Hoher Zusammenhalt innerhalb einer Arbeitsgruppe ist förderlich für die interne Stabilität und die Zufriedenheit, und somit auch für die Effektivität der Gruppe. Für den Zusammenhalt einer Gruppe, auch Gruppenkohäsion genannt, gibt es laut Festinger (1950) drei Quellen:
- Attraktivität der Gruppe (z.B. Stolz auf die Gruppe, Statusgewinne, Exklusivitätscharakter)
- Attraktivität zwischen den Gruppenmitgliedern (z.B. Sympathiebeziehungen durch sozio-emotionale Unterstützung)
- Attraktivität der Gruppenaufgabe (z.B. Aufgabenmotivation sinnstiftender Aufgaben im sozialen / ökologischen Bereich)
Die Gruppenkohäsion hat indirekten Einfluss auf die Gruppenleistung, da Mitglieder kohäsiver Gruppen in der Regel engagierter sind als Mitglieder nicht-kohäsiver Gruppen und eine höhere Bereitschaft zeigen, ihre Zeit und Ressourcen in die Gruppe zu investieren.
Kohäsionsfördernde Faktoren sind:
- Einigkeit über Gruppenziele
- Häufigkeit der Interaktionen und Gruppentreffen
- Erfolg und Anerkennung
- klare Regeln und Normen
- ausreichende Kommunikationsmöglichkeiten
Kohäsionhemmende Faktoren sind:
- zu große Gruppengröße
- Misserfolge
- „Einzelkämpfer“ unter den Gruppenmitgliedern
- generelle Konflikte in der Zielsetzung
Judith Neubauer